Was war die Inspiration für »Emily«? Wie entstand die Idee?


Die Inspirationsquelle für Emily war eine Fotografie von Andreas Gursky. In seiner Serie »James Bond Islands« zeigt er eine digital arrangierte Gruppe von Inseln in Thailand, die scheinbar im Ozean schweben. Letztlich sind diese natürlich nur die Spitzen von Bergen. Die Formen dieser Inseln sind relativ heterogen, dennoch bilden sie eine Art Familie: Durch die organische, pyramidale Gestalt scheinen die Inseln zusammenzuhängen. Aus der Distanz erscheint der Ozean als eine hundertprozentig flache Ebene, welcher die Inseln unten flach »abschneidet«.

Die Idee war nun, diese Inseln aus dem Ozean herauszuheben und Lampenschirme zu gestalten, welche im Raum schweben. Wenn sie auf der gleichen Höhe hängen würden, müsste es möglich sein, die vage Impression einer Berglandschaft zu kreieren, die den Kontakt zum Boden verloren hat.


Wie würdest du deinen Stil beschreiben?


Ich fühle mich keinem bestimmten Stil verpflichtet, Dogmen waren mir immer fremd. Abwechslung in der Kreativität ist für mich das Wichtigste. Im Leuchtendesign spielt außerdem Atmosphäre und Intensität eine wichtige Rolle. Ich möchte die Menschen (und natürlich auch mich selbst) mit meinen Entwürfen berühren. Wenn meine Produkte mit gleichgültigem Schulterzucken beantwortet würden, hätte ich mein Ziel definitiv nicht erreicht.

Was verbindest du mit dem Berliner Zimmer?


Meine erste Wohnung in Berlin hatte eine Art Berliner Zimmer. Es war ungewöhnlicherweise der Eingangsbereich in Verbindung mit einer offenen Küche. Letztlich führte dieses Layout dazu, dass sich der Großteil des Lebens in der Wohnung in diesem ziemlich dunklen Raum abspielte.


In welchem Teil des Berliner Zimmers einer Berliner Wohnung siehst du Dein Produkt? Wo würdest du Dein Produkt platzieren und warum?


Die größeren Versionen von Emily definieren einen Raum, beispielsweise über einem großen Esstisch. Daher passen sie sehr gut in den dunkelsten, vom Fenster abgewandten Bereich eines Berliner Zimmers. Sie sind in der Lage, dieser sehr düsteren Ecke Charakter und natürlich primär auch Licht zu geben.


Wie wichtig ist Design für die Gesellschaft?


Dieser Punkt wird in der Regel völlig unterschätzt. Nur wenige Beispiele: Schöne Orte werden seltener von Vandalismus heimgesucht. Sie haben einen positiven, freundlichen Einfluss auf die Menschen. Intelligent und gut designte Automaten frustrieren nicht und verhindern lange Schlangen. Effiziente, miteinander verknüpfte Transportsysteme sparen Zeit und bringen uns leichter zusammen. All das ist Design und seine Bedeutung ist enorm.


Wann beeindruckt dich Design?


Wenn es eine Position und Charakter hat und zusätzlich intelligent umgesetzt wurde. Wiederholung und Beliebigkeit sind dagegen sehr langweilig.

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Anfang 2020 haben wir begonnen, in unserem monatlichen Newsletter ein IDZ-Mitglied des Monats vorzustellen.

Wir haben inzwischen vier dieser Beiträge auf der Website gesammelt, und hoffen, mit der Zeit einen interessanten Einblick in unsere Mitgliederstruktur zu geben.


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